Jugendlichen eine Stimme geben

7. Mai 2023
Seit 2006 ist der «Powerup»-Radiobus in der Schweiz unterwegs. In der vergangenen Woche war er in der Sekundarschule Ebnet West zu Gast.

Interviews, Musikwünsche, Umfragen, Buchempfehlungen, Witze, Filmtipps, Erklärungen, Quizfragen: Vielfältig waren die Beiträge, die am Mittwoch, Donnerstag und Freitag vom Schulhausplatz «on air» gingen. Die Jugendlichen der dritten Sekundarschule hatten sich im Unterricht vorbereitet und sassen nun in kleinen Gruppen am Mikrofon. Die Radiopädagogin Mariel Diez und der Zivildienstleistende Marco Ehrbar (beides Mitarbeitende der Stiftung Kinderdorf Pestalozzi) begleiteten die Übertragungen. Ehrbar «fuhr» die Sendung. «Noch 20 Sekunden», informierte er die beiden Jugendlichen bei unserem Augenschein im Radiobus. Er wies sie vor der nächsten Ansage darauf hin, direkt ins Mikrofon zu sprechen. Ihm lag das genaue Drehbuch der Sendung vor, er hatte den Überblick über die Programme, er wusste, welche Teile live gesprochen wurden und welche Beiträge wo abgespeichert waren.

Ein Perspektivenwechsel

Das Kinder- und Jugendprojekt «Powerup-Radio» gibt es seit 24 Jahren. Das mobile Radiostudio ist seit 2006 unterwegs. Die Stiftung Kinderdorf Pestalozzi möchte den Jugendlichen mit dem Radio eine Stimme geben. Sie würden mit ihren Beiträgen und Sendungen das in der Kinderrechtskonvention festgehaltene Recht auf Mitgestaltung und Mitsprache exemplarisch verwirklichen, ist in den Unterlagen des Projekts zu lesen. Die Jugendlichen würden wichtige Erfahrungen machen und erkennen, wie viel Arbeit zum Beispiel für einen dreiminütigen Beitrag nötig ist. «Durch die eigenen Produktionen erleben die Jugendlichen einen Perspektivenwechsel und können Medienbeiträge hinterfragen.»
Zwei Herisauer Sekundarschüler sind auf Sendung.
Zwei Herisauer Sekundarschüler sind auf Sendung.