Drei Lehrpersonen gehen in Pension
Mit 64 Jahren beendet Claudia Thommen den Schuldienst. Sie begann als Lehrerin in Gossau und unterrichtete nach einer Babypause im Herisauer Waisenhaus. «Es war 1990 die erste Jobsharingstelle im Kanton.» Von 1995 bis 2010 führte sie die Einführungsklasse im Landhaus. Während fünf Jahren war sie nachher Teil der Herisauer Schulleitung. «Diese Aufgabe war auch reizvoll. Ich konnte mithelfen, für Kinder und Lehrpersonen die Bedingungen mitzugestalten.» Spezielle Lernende und ihre Situationen seien ihr ans Herz gewachsen. 2015 wechselte sie zurück ins Schulzimmer. An der Oberstufe Ebnet West rückte die konkrete Arbeit mit Jugendlichen wieder in den Vordergrund. Individuelle Lernziele, das Aufarbeiten in verschiedenen Fächern, die Unterstützung bei Lernbehinderungen, die intensive Zusammenarbeit mit den Lehrpersonen waren ihr Alltag und die «Lerninsel» ihre berufliche Heimat. Sie habe nun weniger «verplante» Zeit vor sich und freue sich auf Reisen, andere Hobbies, das Zusammensein mit Freunden, der Familie, den Kindern und Enkeln.
Bis zuletzt gerne Schule gegeben
Luzia Sieber ist die zweite Lehrperson, die sich altershalber aus der Herisauer Schule verabschiedet. Sie unterrichtete zunächst als Klassenlehrperson im Rheintal, nachher über 20 Jahre in St.Peterzell und Schönengrund als Heilpädagogin, unter anderem auch im Bereich der Legasthenie und Dyskalkulie sowie als Lehrerin «Deutsch als Zweitsprache». Vor 15 Jahren kam Luzia Sieber ins Schulhaus Moos. Da unterrichtete sie als Schulische Heilpädagogin vom Kindergarten bis zur 6. Klasse. Parallel arbeitete sie zeitweise mit den Kindergärtlern im Kreuzweg, in der Müli und im Landhaus. «Ich habe die Zusammenarbeit mit der Schulleitung und den verschiedenen Teams sehr geschätzt.» Von 2010 bis 2018 übte sie im Moos das Amt als Schulhausvorsteherin aus. Sie habe bis zuletzt gern Schule gegeben, sagt sie. «Trotzdem ist es jetzt mit 63 Jahren ein guter Moment, aufzuhören. Das war schon länger so geplant.» Sie freut sich darauf, mit dem Wohnmobil zu reisen, Zeit mit der Familie sowie den Enkeln zu verbringen. Und sie hat für eine Stellvertretung im Winter zugesagt.
«Offenheit und Begeisterungsfähigkeit»
Die dritte Neu-Pensionierte ist Erika Gasser. Sie beendet den Schuldienst mit 62 Jahren. Die Rehabilitationsstätte Bad Sonder Teufen war ihre erste Stelle als Miterzieherin und Lehrperson. Sie besuchte darauf das Heilpädagogische Seminar Zürich und war ab 1989 an verschiedenen Heimen und Schulen tätig, mehrheitlich im Kanton St.Gallen. Aus familiären Gründen zog sie nach Herisau, 2016 trat sie eine Stelle als Schulische Heilpädagogin im Schulhaus Langelen an. «Mir hat das Unterrichten auch auf anderen Stufen gefallen – aber vom Kindergarten bleiben mir besonders die Offenheit und die Begeisterungsfähigkeit positiv in Erinnerung.» Es sei der richtige Zeitpunkt zum Aufhören, wobei Stellvertretungen durchaus ein Thema sein können. Langweilig werde es ihr nicht. Sie pflege verschiedene Hobbies. Ihr Mann und sie haben zwei Hunde und unterhalten einen grossen Garten. «Zudem werden wir öfters in Ungarn sein, in unserem Haus mit zwei Pferden.»