In Kulturen und fiktive Stadt eingetaucht

16. Mai 2025
In der vergangenen Woche waren in zwei Schulhäusern die Inhalte speziell. Die Wilen-Schülerinnen und -Schüler widmeten sich in gemischten Gruppen dem Thema «Kulturen - ich – du - wir». Das Schulhaus Waisenhaus wurde zur fiktiven Stadt Waisenau.

Bei unserem Besuch wurden im Schulhaus Wilen Collagen über verschiedene Länder erstellt. In einem anderen Zimmer schnippten Kinder und übten auf Djembe und Schlaghölzli Rhythmen. Im Erdgeschoss kochte die eine Gruppe senegalesisches Jollof-Reis, eine andere Baghir (marokkanische Pfannkuchen). Auch Eltern und Lehrpersonen der Musikschule waren in die Angebote eingebunden. Die fast 130 Wilen-Kinder aller Stufen kamen mit Kopf, Herz und Hand in Kontakt mit Sprachen, Schriften, Spielen, Kulturen und Wissen rund um die Welt. Dabei ging es auch um die eigene Herkunft, das Gemeinschaftsgefühl und den Umgang: Jeweils zu Beginn jedes Vormittages wurden die Schulhaus-Werte thematisiert. «Alle Gruppen besuchten zudem während eines Halbtags die Lernumgebung ‘WeischWaniMein’ im Regionalen Didaktischen Zentrum Gossau», erzählt Marco Cerchiari. Er hat im Schulhaus Wilen mit Nadine Stutz das Amt als Vorsteher inne.

Produkte und Dienstleistungen kaufen

Das Schulhaus Waisenhaus verwandelte sich in der vergangenen Woche in die Stadt «Waisenau». Zwei Tage lang arbeiteten sich die 160 Mädchen und Knaben (vom Kindergarten bis zur 6. Klasse) in einen Beruf ein und besuchten Herisauer Betriebe. Sie erhielten einen «Lehrlingslohn» und durften ab Mittwoch mit den «Waisis» (Währung) Produkte und Dienstleistungen kaufen. Am Donnerstag nützten viele Eltern die Gelegenheit, am Betrieb in der fiktiven Stadt teilzunehmen. Im Beautysalon konnten sie die Haare richten lassen, in der Papeterie Kärtchen erwerben, im Casino ihr Glück testen. «Ziel war es, den Schülerinnen und Schülern wirtschaftliche und gesellschaftliche Zusammenhänge näherzubringen», sagt Markus Baumann, Lehrer der 5. Klasse. Er betrieb das «Kulturbüro», in dem Fotokunst und Karaoke angeboten wurden. In Zusammenarbeit mit dem Verein «Du-Zone» war ein Internetradio eingerichtet, das Musikwünsche und Grüsse einspielte. Und unter anderen wurden der ehemalige Bundesrat Hans-Rudolf Merz und Regierungsrat Alfred Stricker live interviewt.
Dieser Wilen-Schüler beschäftigt sich mit einem «Welt»-Puzzle.
Dieser Wilen-Schüler beschäftigt sich mit einem «Welt»-Puzzle.